Sparbrief

Hallo Freunde,

dies wird ein kostenloser SPAR-BRIEF an Euch, in dem ich nicht mit Worten sparen werde, sondern von Ereignissen berichte, die sich im fernen Neuseeland im turbulenten Russell letzte Woche ereignet haben.

Montag: Die Fischerei hat wieder begonnen. Ein teures, wunderbares Hobby, das einem aber die Zeit erspart, frischen Fisch im fernen Auckland zu bestellen, weil es bei uns im Ort nur tiefgefrorene, panierte Fischstäbchen gibt. Die ersten Stunden zeigte sich Neptun geizig, ließ keins seiner Kinder anbeißen, bis auf zwei hungrige Haie. Dann plötzlich füllte sich die Kühlbox mit Kingfisch, Red Snapper, John Dory und anderen Köstlichkeiten. Das Abendessen war gerettet bei unserem 3 -Sterne-Koch Wolfgang, der eigentlich gar nicht so viel kochen musste, weil wir das meiste als Sashimi verschlangen.

Dienstag: Zum Frühstück fiel der Strom aus, was uns Stromkosten ersparte, aber Kiki erboste, weil sie keinen Kaffee bekam. So gingen wir durch unseren Garten spazieren in der Hoffnung, dass sich die Energiekrise bei unserer Rückkehr verbessert hat. Sie hatte, nur das Haus roch irgendwie sehr brenzlig. Die Holzzange, die KiKi auf dem Toaster liegen gelassen hatte, bevor der Strom abgestellt wurde, brannte lichterloh. Die rechtzeitige Heimkehr ersparte uns einen Neubau.

Mittwoch: An diesem Wochentag gehen wir immer in unseren Kolonialwarenladen (4Square) zum Einkauf. Es ist unser Spartag, weil wir 5% Rabatt auf alle Lebensmittel bekommen, wenn wir unsere goldene Rentnerkarte vorzeigen. Das Alter hat auch positive Aspekte. An diesem Tag wird immer eine teure Ente gekauft.

Donnerstag: Ein guter Freund wurde 80, hatte groß eingeladen in das schönste und teuerste Restaurant in Paihia. Er verwöhnte uns mit einem Sieben-Gänge-Menu mit Champagner, Wein und Kaffee. Herrlich. So ein Geburtstag ersparte uns, selbst zu kochen.

Freitag: An diesem Arbeitstag haben wir auf unserem kleinen, verwunschenen, leicht verwildertem Golfplatz in Russell eine Runde gedreht. Das ersparte uns die Fähre nach Waitangi. Schmerzen tun nur die vielen verlorenen Golfbälle, die im Dickicht oder in den Wasserlöchern auf ewig verschwinden. KiKi kann das schwer ertragen, ist deswegen hinterher ins Wasser gesprungen oder gefallen mit Armbanduhr und voller Montur. Ich musste sie mit einem Ersatzschläger die Böschung wieder hinaufziehen. (Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich bedauerte, kein Handy mit eingebauter Kamera zu besitzen.)

Samstag: Unser alter Prostata-geplagter Gärtner Roy ersparte uns, einen neuen Toaster irgendwo in Übersee zu bestellen, weil es in diesem Land keine Toaster mit einem Brötchen-Aufsatz gibt. Und den brauchen wir. Roy hatte den ausgebrannten Toaster in unserer Garage auf der Mülltonne entdeckt und mit nach Hause genommen. So etwas wirft man doch nicht weg! Roy kann fast alles reparieren. Er freut sich, an jedem freien Tag auf unsere Müllkippe zu eilen, um dort ausrangierte Rasenmäher, verrostete Motorsägen, Bohrmaschinen, Wasserpumpen und ähnliches Gelump aufzulesen, um ihnen neues Lebens einzuhauchen.

Sonntag: Heute geht es zu unserem monatlichen Tauschmarkt (Crop Swap), bepackt mit eigenen Orangen, Pampelmusen (das sind für mich die schönsten aller Musen) und Zitronen, um sie gratis in andere Gartenköstlichkeiten einzutauschen, die in unseren Beeten nicht gedeihen, weil die Wekas und Kaninchen großen Hunger haben. So ein Markt spart Zeit und Geld.

Zum Schluss noch ein Tip, ein Lied, das ich einstmals für mein Theaterstück FREUNDE geschrieben hatte und das gerade in NRW auf Tournee geht. Merkt es Euch, das erspart Geld!

Willst Du kostenlosen Kuchen,
musst Du einen Freund besuchen.
Pflückst ihm noch ein Blümelein,
freundlich lädt er Dich dann ein.
Und zum Abschied einen Kuss.
Vielen Dank. Bis bald. Und Schluss.

Seid herzlich gegrüßt
Euer Helme

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