Golf in Down Under

Hallo Freunde, 

wer Neuseeland kennenlernen möchte, aber weder Geld noch Zeit zum Reisen hat und außerdem noch CO2 sparen will, der muss in Waitangi golfen. Golfkleidung braucht man in diesem Land nicht. Ein paar alte Schläger und einige Bälle genügen. Die Farmer sind gestiefelt in Rubber-Boots, und die Maoris spielen nur mit einer Hand, weil sie mit der anderen eine Flasche Bier halten müssen. Die blasshäutigen Asiatinnen suchen keine Golfbälle im Gebüsch, dafür suchen sie den Schatten.

Am Himmel fliegen die Schäfchenwolken. Im Meer, an dem der Golfplatz liegt, staunen Delfine und Fische über die vielen weißen Kugeln, die dort täglich versenkt werden. Und die Vogelwelt, die Enten, Kolibris, Eisvögel, Wachteln und Kiwis fragen sich, warum die Zweibeiner die schönen weißen “Eier” fortschlagen, anstatt sie auszubrüten.

Wir lieben diese kleine, große Welt und versuchen, unser Handycap zweimal die Woche zu verbessern. Der Platz liegt am Wegrand nach Kerikeri, wo wir unsere Einkäufe tätigen. Mit Tiger Woods können wir nicht mehr konkurrieren, es geht abwärts, zumindest was die Länge der Abschläge betrifft, aber Golf ist ja eine Mischung aus Holzhacken und Billard. Und Billard kann man in jedem Alter gut spielen. Zurück zuhause stellen wir uns abgekämpft und verschwitzt unter die Dusche und erinnern uns bei einem gekühlten Bier an unsere geglückten Golfschäge.

Das Golfen und das Altern kann sehr schön sein.

Seid wie immer herzlich gegrüßt
Euer Helme

P.S. Zu diesem Thema habe ich ein Wilhelm-Busch-Gedicht leicht verändert:

Hat man die 80 überlebt,
zielstrebig auf den Golfplatz geht.
Dort angelangt, sucht man geschwind,

nach Partnern, die noch älter sind.

 

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